Erklärung des ADFC im neanderland zum Ergebnis 2018
Das Ergebnis spiegelt die traurige Realität in unseren Städten wider.
"Während das Fahrradfahren immer beliebter wird, hinkt die Infrastruktur den Bedürfnissen der Radler immer weiter hinterher“, so Bernd Zielke, 1. Vorsitzender des ADFC Kreisverband Mettmann.
Keine einzige Stadt konnte ihr Ergebnis von 2016 verbessern. Selbst der Kreis-Spitzenreiter Heiligenhaus (Schulnote 3,6) hat sich im Vergleich zu 2016 stark verschlechtert.
„In diesem traditionell sehr auto-fixierten Kreis hat der Radverkehr in Politik und Verwaltung schlicht keine Priorität “, so Peter Martin, Sprecher des ADFC Arbeitskreis Verkehrspolitik.
Bestes Beispiel ist die L239 zwischen Ratingen und Mettmann. Mit viel Geld und Aufwand soll demnächst erreicht werden, dass Autos viel schneller und komfortabler durch das enge Schwarzbachtal fahren können. Mehr Platz für’s Fahrrad? Fehlanzeige.
Selbst Städte, die ein Radverkehrskonzept haben, setzen es nicht oder nur sehr langsam um. Für Radverkehr kein Geld, kein Personal, keine Priorität.
Dass Ratingen immer noch Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen“ ist, mutet eher als großes Missverständnis an.
Und Hilden hat schon längst seinen Status als Vorreiter in Sachen Radverkehr verloren.
Ambitionslos auch, was die kreisangehörigen Städte zur bundesweiten Aktion „STADTRADELN“, die hier im Kreis vom 12.5. – 1.6.2019 stattfindet, planen. Zum Auftakt eine gemeinsame Fahrt ins Grüne soll es werden. Ein Zeichen setzen für mehr Radverkehr in unseren Städten?
Fehlanzeige.
Licht am Ende des Tunnels sehen wir in Mettmann. Das Ergebnis ist mit 4,6 zwar sehr schlecht. Aber immerhin herrscht dort gerade eine Aufbruchstimmung pro Fahrrad. Wenn nun den Worten auch Taten folgen, so kann der Radverkehr dort entscheidend vorangebracht werden.
Der ADFC fordert den Kreis und die kreisangehörigen Städte auf, endlich Ernst zu machen mit der Radverkehrsförderung. Mehr Platz für’s Fahrrad. Und damit mehr Lebensqualität, Mobilität und Klimaschutz.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Kreisverband Mettmann e.V.
- ADFC im neanderland -
Sprecher AG Verkehrspolitik
Peter Martin
Ergebnisse des Fahrradklimatests 2018 für den Kreis Mettmann
Stadt | Gesamtbewertung | Rangplatz (Stadtgrößenklasse) | Vergleich zu 2016 | Stadtgrößenklasse |
Langenfeld | 3,9 | 41 von 106 | leichte Verschlechterung (-) | 50.000-100.000 |
Monheim | 3,8 | 118 von 311 | k.A. | 20.000-50.000 |
Velbert | 4,7 | 104 von 106 | keine Verschlechterung (o) | 50.000-100.000 |
Hilden | 3,8 | 29 von 106 | kaum Verschlechterung (o) | 50.000-100.000 |
Erkrath | 4,3 | 271 von 311 | leichte Verschlechterung (-) | 20.000-50.000 |
Ratingen | 4,3 | 91 von 106 | leichte Verschlechterung (-) | 50.000-100.000 |
Mettmann | 4,6 | 304 von 311 | k.A. | 20.000-50.000 |
Haan | 4,6 | 307 von 311 | leichte Verschlechterung (-) | 20.000-50.000 |
Heiligenhaus | 3,6 | 70 von 311 | starke Verschlechterung (--) | 20.000-50.000 |
Wülfrath |