Auf Fahrradwegen von Enger nach Wien
Vom 10. Juni bis 25. Juni machen sich 6 Tourenradler des ADFC Kreisverbands Herford im Alter von 61 bis 71 Jahren auf den Weg von Enger nach Wien. Heidrun und Gisela, Wolfgang und Hermann, Uwe und ich. Die Strecke ist am PC ausgearbeitet und aufs GPS-Gerät übertragen. Überwiegend wird auf Radwegen und verkehrsarmen Straßen gefahren. Im Schnitt werden 100 km pro Tag gefahren. Die Gruppe ist geübt und es wird zügig gefahren. Für Besichtigungen, Pausen und Einkehr ist Zeit eingeplant. Die Unterkünfte sind nicht gebucht und werden vor Ort ausgesucht. Meist lässt sich für 3 Doppelzimmer in der Vorsaison der Preis runterhandeln.
1. Tag Do. Enger bis Karlshafen 120km
Start ist um 8 Uhr an der Sparkasse Enger. Fredi, Eberhard, Lianne machen Bahnhof. Kurt begleitet uns bis Horn. Hier erste große Pause bei Café Röwe. Weiter auf R 1 bis Kloster Marienmünster, wo das große Alster so richtig zischt. In Höxter kommen wir an die Weser und fahren bis Karlshafen, wo wir im Hotel-Restaurant „Zum Weserdampfschiff“ direkt an der Weser gegen 5 Uhr einchecken. Essen im Biergarten. Abends Bummel durch die Stadt. Wetter sonnig und warm.
2. Tag FR. Karlshafen bis Eschwege 106 km 536 HM
Start gegen 9 Uhr. Zu Anfang leichter Regen; sonst sonnig und warm. Han. Münden Pause. Der Werra-Radweg ist abwechslungsreich. Kaffee und Kuchen in Bad Soden Allendorf. Unterkunft bei Bierschenk in einem Dorf bei Eschwege. Bewirtung und Essen super.
3. Tag Sa. Eschwege bis Bad Salzungen 119 km 588 Hm
Leichter Regen. Viele Radler. Pause auf Bio-Hof. Toller Radweg. Wir queren den Rennsteigweg und fahren den Werrabogen bis Bad Salzungen. Unterwegs geht es durch Naturschutzgebiete, wir sehen die Kaliberge und überqueren die ehemalige Zonengrenze. Heidruns Schaltung defekt. In Tiefenort am Samstagnachmittag noch Werkstatt gefunden. Unterkunft in Salzunger Hof. Hier zum Essen Thüringer Klöße. Abends noch Stadtrundgang durch den Kurort.
4. Tag So Bad Salzungen bis Bad Königshofen 95 km 820 H
Morgens noch eine Schleife durch die Stadt und um den See. Diesmal Hermanns Schaltung defekt. Kann nur im kleinen Gang fahren.Wetter und Weg super. Die Werra begleitet uns bis Meiningen. Hier Pause im Cafe Sahnehäubchen. Über Mellrichstadt nach Bad Königshofen an die Fränkische Saale. Einige Höhenmeter sind zu überwinden. Die höchste Erhebung ist 430 Meter. Fußballspiel im Biergarten von Hotel Ebner.
5. Tag Mo Bad Königshofen bis Bamberg 82 km 538 Hm
Wolfgang lässt Quickwert überprüfen. Gleich nach kurzer Aufwärmphase geht es von 300 Meter auf 538 Meter meist auf Wald und Forstwegen. Eine tolle Abfahrt auf Asphalt. Auf einer alten Bahntrasse(etwas Regen) geht es über Königsberg in Bayern fast bis nach Haßfurt. Hier Pause und Reparatur von Hermanns Schaltung. Der Weg bis Bamberg am Main überzeugt nicht wirklich. In Bamberg Unterkunft in Fässle-Brauerei. Sehr zu empfehlen. Bamberg ist sehenswert.
6. Tag Di Bamberg-Nürnberg-Wendelstein 91 km
Morgens noch einmal mit Fahrrad durch Bamberg und Dom besichtigt. Tolles Wetter. An Main-Donau Kanal und Pregnitz bis Nürnberg. Wir lassen Erlangen links liegen. In Nürnberg Mittagspause und Besichtigung. Nürnberger Würstel und Lebkuchen glutenfrei von Hermann gesponsert. Nach Nürnberg stoßen wir auf den wunderschönen ehemaligen Ludwig-Main-Donau Kanal. Um 17 Uhr beziehen wir hier ein Hotel. Abendbrot im Biergarten. Spaziergang durch den kleinen Ort.
7. Tag Mi Wendelstein bis Regensburg 118 km 717 Hm
Zunächst weiter an König Ludwig Kanal. Wir hätten eigentlich die ausgeschilderte Umleitung nehmen sollen. Aber wir entscheiden uns für den kürzeren Weg am linken Kanalrand über 2 km durch Buschwerk und Gestrüpp. Der Kanal hat mehrere Staustufen und wir kommen sachte immer höher. Bei Unterölsbach verlassen wir den König Ludwig Kanal und kommen auf den Fünf-Flüsse-Radweg (Schwarzach, Lauterach, Vils, Naab, Donau) Innerhalb von 10 km haben wir eine Steigung von ca. 400 m auf 600 m zu bewältigen. Es geht wieder abwärts und in Lauterhofen stärken wir uns in einer Metzgerei mit Leberkäse und Weißbier. Auf einem wunderschönen Radweg geht es an der Lauterach bis Schmidmühlen, wo wir ein Cafe aufsuchen.
Ab hier geht es an der Vils weiter bis Kallmünz an die Naab. Leider finden wir vor Regensburg kein Hotel. Gegen 19 Uhr checken wir in der Innenstadt in einer Edelherberge „Hotel zum Goldenen Kreuz“ ein, wo schon Kaiser Karl der V. genächtigt hat. Alte Gemäuer und die Frühstücksplatte am anderen Morgen ein Gedicht. Abends Rundgang durch die Stadt.
8. Tag Do Regensburg bis Deggendorf 80 km
Zunächst machen wir zu Fuß eine kleine Stadtbesichtigung. Gegen 10:30 h sind wir wieder auf dem Fahrrad und es geht auf dem Donau-Radweg vorbei an Wallhalla Richtung Straubing. Hier Pause. Donauwelle und Leberkäs. Vor Deggendorf beziehen wir schon frühzeitig ein günstiges Radler-Hotel. Hier gibt es ein deftiges Abendessen. Funktionswäsche muss auch mal gewaschen werden.
9. Tag Fr. Deggendorf bis Vilshofen 40 km
Wir liegen gut in der Zeit und heute fahren wir nur 40 km. Wir belegen unser Hotel schon gegen 11 Uhr. Um 14 Uhr steht die Fußballweltmeisterschaft auf dem Programm. 0 zu 1 gegen Serbien verloren. Aktiv-Track leider gelöscht.
10. Tag Sa Vilshofen bis Aschau 95 km
Wir starten gegen 8:30 Uhr und besichtigen Passau. Hier Capuccino. Weiter an der linken, deutschen Donauseite. Wir überqueren die österreichische Staatsgrenze. An der Donaueschlinge bei Schlögen setzen wir mit der Fähre über und machen anschließend Mittagspause. Wir haben Rückenwind. In Aschau im Hotel zur Sonne haben wir noch 3 Doppelzimmer bekommen. Aufhängung der Fahrräder tolle Lösung. Abends gibt esTafelspitz, Veltliner und Marillenschluck.
11. Tag So Aschau bis Ardagger 98 km
Heute ist der Regen bis auf kleine Pausen unser treuer Begleiter. In Linz zu früher Stund schon 1 Haferl Kaffee und ein Mohr im Hemd. In Enns, der ältesten Stadt Österreichs deftige Brotzeit. Durchs Mostviertel bis Ardagger, wo wir in einem Radlerhotel direkt an der Donau einchecken. Vom Balkon können wir die Schiffe auf der Donau beobachten. Der Wasserstand ist bedrohlich hoch.
12. Tag Mo Ardagger bis Krems. 101 km
Wir starten in voller Regemontur. Nach Ybbs müssen wir wegen Hochwassers kleine Umwege nehmen. Pause und Besichtigung in Melk. Am Kloster größere Renovierungsarbeiten. Weiter an der rechten Donauseite Richtung Wachau. Bei Spitz Übersetzung mit Fähre. Gegen 15 Uhr Einkehr in ein Heurigenlokal in der Oberstadt. Smaragd (Veltliner) und Schmalzbrote. Es hat aufgehört zu regnen und es geht ein wenig strunkelig durch die Weinberge über Dürnstein, Steins nach Krems. Abendessen im urigen Gasthof zur Post. Holersaft neutralisiert den Alkohol.
13. Tag Di Krems bis Orth 114 km
Ab jetzt haben wir nur noch Sonne und Rückenwind. In Tulln begegnet uns die Nibelungen Sage in einer herrlichen Gartenlandschaft. In Klosterneuburg treffen wir die Entscheidung, gleich nach Bratislava zu fahren. Wir durchqueren Wien auf der Donaupromenade. Kurz nach dem Hilton geht es über die Brücke zur anderen Donauseite. Vor Schönau müssen wir eine Umleitung wegen Hochwassers fahren. . In Orth noch 3 Doppelzimmer gefunden. 20 Euro mit Frühstück. Abends in einem Fischrestaurant gegessen. Im Wintergarten noch gesellige Runde.
14. Tag Mi Orth bis Bratislava 48 km
Ein kleiner Rundblick durch die Kleinstadt Orth, zur Bank und die Wasservorräte auffüllen und schon wieder geht es auf die Piste. Fast endlos erscheint uns der Donaudamm durch die Auwälder. In Bad Deutsch-Altenburg geht es über die Brücke auf die rechte Donauseite Richtung Hainburg. Bald ist auch die slowakische Hauptstadt mit der Pressburg zu erkennen. Über die Novy Most gelangen wir direkt in die Altstadt, die uns sehr begeistert. Schade, dass wir schon die Fahrkarten für den Twinliner (28 € und 7 €) für den Spätnachmittag gekauft haben. Wir wären glatt noch einen Tag länger geblieben. Die Fahrt mit dem Schnellboot, das uns direkt zum Schwedenplatz ins Zentrum Wiens bringt, ist ein Erlebnis. Wir beziehen für 3 (2) Tage ein modernes Hotel in der Nähe des Praters.
15. Tag Do Besichtigung Wien
Stadtrundfahrt mit dem Bus nach Schönbrunn und zur Donauinsel. Bummel durch die Altstadt. Abends mit der Tram 38 nach Grinzing.
16. Tag Fr. Mit dem Fahrrad durch Wien Abends Nachtzug
Mit dem Fahrrad geht es quer durch Wien. Der Weg zum West-Bahnhof über die Mariahilfer wird schon mal abgefahren. Im Prater im Schweizer Hof gegessen. Für Hermann und mich geht die Reise zu Ende. Unser Nachtzug steht schon frühzeitig auf dem Bahnsteig 9 des West-Bahnhofs. Um 19:54 setzt er sich in Richtung Göttingen bzw. Hannover in Bewegung. Pro Person kostet die Fahrt einschließlich Fahrrad 49 €.
Man sollte rechtzeitig buchen, es sind nur 6 Fahrradplätze vorhanden.
Diese ADFC-Tour stand unter dem Motto
"Von OWL in die europäischen Hauptstädte"
Bis Bratislava wurden in 2010 - 1333 km gefahren
Bis Madrid wurden in 2009 - 3000 km gefahren
Bis Rom wurden in 2008 - 1950 km gefahren
Bis Prag wurden in 2007 - 750 km gefahren
Bis Paris wurden in 2006 - 800 km gefahren.
Weitere Informationen
Hans-Hermann Göhner
Tel. 05224-790158