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Der ideale Radweg
Der ideale Radweg ist:
- breit
- sicher
- konfliktfrei
- abgasfrei
- barrierefrei
Auf dem Bürgersteig
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Radwege auf dem Bürgersteig scheinen auf den ersten Blick eine gute Lösung, schließlich ist man weg von den Autos. Nur ...
Weg von den Autos heißt auch nicht mehr in deren Blick. Bei der nächsten Einmündung fällt so manchem Autofahrer zu spät auf, dass rechts neben ihm noch ein vorfahrtberechtigter Radler fährt. Völlig von der Bildfläche des Autofahrers verschwinden Radler, wenn zwischen Straße und Radweg noch Autos parken oder Bäume gepflanzt sind. Die Sicht auf den Radler an Einmündungen läßt sich durch Verschwenken des Radweges zur Straße verbessern, doch kostet das zwei Parkplätze und damit mindestes vier Wählerstimmen...
Auf dem Bürgersteig sind die Radler nie allein. Da ist der Fußgänger, dem die verbleibende Breite des Bürgersteigs nicht ausreicht, da steht die Mülltonne, eine Leine überbrückt die Distanz zwischen Hund im grünen Randstreifen und HundehalterIn auf dem Gehweg. Es kommen einem Falschfahrer entgegen und und und ...
Auf der Straße
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Radwege auf der Straße gibt es als Radstreifen mit durchgezogener Linie und Angebotsstreifen mit unterbrochener Linie.
Radstreifen stehen ausschließlich dem Radverkehr zur Verfügung und dürfen weder durch andere Verkehrsteilnehmer befahren noch beparkt werden. Angebotsstreifen hingegen dürfen befahren werden, wenn dadurch kein Radfahrer gefährdet wird.
Als Radler auf der Straße bin ich stets im Blickwinkel des Autofahrers, Mülltonnen werden selten auf die Straße gestellt, Fußgänger verirren sich hierhin kaum und Falschfahrern wirds dann doch zu gefährlich. Zügiges Vorwärtskommen ermöglichen fehlende Bordsteinkanten und das direkte Linksabbiegen.
Wären da nicht die Falschparker und das mulmige Gefühl, wenn ein LKW mit zu geringem Abstand an einem vorbeifährt...

Die Fahrradstraße
Hier ist der Radler König - hier darf er sein.
Die gesamte Fahrbahn steht dem Radfahrer zur Verfügung, nebeneinander fahren ist erlaubt. Kraftfahrzeuge dürfen die Straße auch benutzen, haben aber keinen Vorrang.
Wenn es davon in Düsseldorf bloß mehr als eine gäbe ...
Die Spielstraße

Hier ist der Fußgänger der König, aber der Radler allemal noch ein Fürst.
Schrittgeschwindigkeit ist für alle Fahrzeuge Pflicht und nebeneinander fahren erlaubt. Die Straße ist nicht nur Verkehrsfläche sondern auch Aufenthaltsraum. Somit darf man sich überall hinstellen und ein Schwätzchen halten oder spielen. Kommt ein Fahrzeug macht man den Weg frei, aber ohne Hast ...
Links Abbiegen
Um dem Radfahrer ein sicheres Abbiegen nach links zu ermöglichen, gibt es vier Verkehrsführungen:
- direkte Abbiegespur
- direktes Abbiegen mit Aufstellfläche
- indirekte Abbiegespur
- direktes Abbiegen mit Schleuse
Die direkte Abbiegespur wird zwischen den linksabbiegenden und den geradeausfahrenden Kfz-Spuren plaziert. Gegenüber einer Kreuzung ohne jede Radverkehrsführung kann hier sicher am wartenden Autoverkehr vorbei gefahren werden, aber es bleibt das Problem des Spurwechsels vom ganz rechten Radweg zur mittigen Abbiegefahrbahn.
Eine Aufstellfläche erleichtert den Spurwechsel. Aber nur solange der querende Verkehr grün hat !!!!
Das indirekte Abbiegen hat für den Radler den Nachteil, dass er zwei Ampelphasen benötigt, um die Kreuzung zu überqueren. Im einfachsten Fall wird der Radfahrer im rechten Winkel auf den gegenüberliegenden Radweg geführt. Fortschrittlicher ist es, dem Radfahrer eine Aufstellfläche quer zum kreuzenden Verkehr mit eigener Ampel zu geben. Dies verkürzt jedoch die Grünphase des Autoverkehrs um ein paar Sekunden.
Selbst eine extrem stark befahrende Kreuzung läßt sich komfortabel und sicher durch eine Radfahrerschleuse diagonal queren. Allerdings auf Kosten von einigen Sekunden grün für den geradeaus fahrenden Kraftverkehr. Während dieser wegen einer vorgelagerten Ampel rot sieht, fährt der Radler auf seine direkte Linksabbiegespur um anschließend mit dem gesamten Verkehr die Kreuzung zu queren.