Über alle Berge - Tag 6
"6. Tag Geschichtsträchtige Weinlagen und -orte bestimmen diesen Tag. Wie blaue Diamanten blitzen dazwischen die Montiggler Seen. Flussabwärts saust das Rad entlang der Etsch bis nach Trento, der Stadt des
Konzils. Es bleibt genug Zeit für historische Exkursionen oder zum Shopping. Übernachtung im Palazzo-Hotel direkt in der Altstadt. 72 km, 450 hm"
Es gab andere Dinge, die den Tag bestimmten, z.B. das Wetter. In der Nacht hatte es angefangen zu regnen. Morgens regnete es immer noch. Also zogen wir alle die Vollregenschutzkleidung an. Allerdings wenn es dann die nächsten 9 Stunden sinnflutartig durchregnet, hilft Die dann auch nicht mehr. Und genau so sollte es auch kommen. Zum Glück ist der meiste Regen an mir vorbeigefallen.
Die Montiggler Seen haben wir auch nicht gesehen und das kam so: wenn man laut Reisebeschreibung bergab runter saust, muss man erst mal hoch. Nachdem Moni den Bozen-Ausgang gefunden hatte, fuhren wir einen sehr schönen Bahntrassenradweg ins Naturschutzgebiet Montiggl. In den Tunneln hörte sogar der Regen auf! Aber, irgendwo war da so eine Abfahrt von der Trasse ...
Wie beschrieben, es regnete in Strömen. Das Navi war auch ganz schön nass geworden. Nach einer Diskussionspause kippten wir Montiggl, rollten die 100 Höhenmeter runter und erreichen nach 15km oder einer Stunde wieder die Etsch. Jetzt geht es locker auf dem Flussradweg weiter. Aber wenn es einmal schiefgeht ...
Um 10:20 Uhr bleiben wir auf der rechten Seite der Etsch (leider). Anfangs geht es über einer feinen Schotterpiste am Fluss entlang, wir kommen aber der Brennerautobahn immer näher. Irgendwann ist Schluss mit dem Weg. 2-3 Meter hohe Uferbepflanzung verhindert die Weiterfahrt. Also fahren wir zurück und sind nach einer Stunde oder 13km wieder auf dem rechten Weg, dem linken Etsch Ufer.
Um 13 Uhr machen wir 2 Stunden Mittags- und Trockenpause im Ristorante la Cacciatora. Dann geht's weiter immer der Etsch entlang. Beeindruckend ist, was für einen Unrat und ganze Baumstämme aus den Bergen der Fluss befördert. Trient erreichen wir um 16:30 Uhr nach 95km Fahrt - und jetzt reißt die Wolkendecke auf und wir sehen an diesem Tag zum ersten Mal die Sonne.Abweichend vom Plan übernachten wir im Hotel America, liegt aber auch in der Altstadt.